NIER
ich finde das game hört sich geil an und die videos sind auch geil
hier mal ein zitat von einem tester


Praktisch immer ist es doch so, dass die ersten Minuten darüber entscheiden, ob einem ein Spiel Spaß macht oder nicht. Die ersten Minuten von „NIER“, dem neuen Action-Rollenspiel aus dem Hause Square Enix, sind fürchterlich: die Grafik erreicht nur knapp PlayStation 2 – Niveau, die Massenschlägerei ist einfach nur langweilig – ein guter Start sieht anders aus. Allerdings sollte dies nicht als Anlass genommen werden, das Spiel aus dem Laufwerk zu verbannen: Nach dem Tutorial dreht „NIER“ richtig auf und versetzt euch in eine dystopische Welt, die euch nicht mehr loslassen möchte. Euer Alter Ego ist der titelgebende, weißhaarige Mann Nier, der eine kleine Tochter namens Jonah hat. Das Mädchen ist an der sogenannten Runenpest erkrankt, die von bösartigen Schatten in die Welt getragen wurde. Da Jonah nicht mehr viel Zeit bleibt, müsst ihr schnell ein Heilmittel finden – doch das ist einfacher gesagt als getan. In seinem Heimatdorf ist Nier der „Mann für alles“. Er hat einen guten Draht zu praktisch allen seinen Mitmenschen und erledigt von Zeit zu Zeit Aufträge für sie. Diese Aufträge sind zwar meist optional, doch solltet ihr euch sie nicht entgehen lassen – viele weitere interessante Charaktere und eine Menge Geld warten auf euch.

In einem Auftrag müsst ihr beispielsweise ein vermisstes Mädchen wiederfinden. Nachdem ihr euch bei den Dorfbewohnern umgehört habt, entdeckt ihr eine Blutlache. Der Freund des Mädchens scheint etwas mit dem offensichtlichen Verbrechen zu tun zu haben – nach einer kurzen Befragung gesteht er euch gegenüber, dass er das Mädchen getötet und die Leiche weggeschafft hat. Doch dort, wo er die Tote versteckt haben will, ist eben diese nicht zu finden. Nach einem weiteren Besuch bei der Mutter stellt sich heraus: Das Mädchen hat sich zwar den Kopf gestoßen, ist aber gar nicht tot! In einer anderen Mission betätigt ihr euch als Postbote und bekommt es mit einer ziemlich unfreundlichen alten Frau zu tun. Die Frau ist schwer erkrankt und möchte in den Armen ihres Liebhabers sterben, der in einem weitentfernten Land lebt. Nach einer Unterredung mit dem „echten“ Postboten der Stadt erfahrt ihr von einem Geheimnis. Ihr habt die Wahl, ob ihr der alten Frau die Wahrheit sagen oder ob ihr sie ihren Traum bis zum Ende leben lassen wollt.

Nicht alle Aufträge sind so emotional packend, doch selbst die vielen Sammel-Aufgaben sind ganz unterhaltsam. Eine Händlerin möchte beispielsweise zehn Stücke Schafsfleisch haben. Folglich müsst ihr euch als Jäger betätigen und zehn Schafe erlegen. Wer jetzt an Capcoms „Monster Hunter“ denkt, liegt mit diesem Gedanken definitiv nicht falsch! Das Jagen spielt in „NIER“ generell eine große Rolle: Jedoch rennt ihr nicht immer irgendwelchen Tieren hinterher, sondern begebt euch regelmäßig auch auf die Jagd nach besonderen Gegenständen. Diese lassen sich anschließend weiterverarbeiten oder auch beim nächsten Händler zu Geld machen. Wenn ihr Lust dazu verspürt, könnt ihr sogar ein eigenes Feld bestellen und Fische angeln. Auf dem Feld baut ihr unter anderem Weizen, Tomaten, Wassermelonen und Tulpen an, düngt die Pflänzchen und bewässert sie. Nach ein paar Stunden dürft ihr dann die Ernte einholen. Alleine das Angeln ist nicht ganz so unterhaltsam: Nachdem ist den richtigen Köder ausgewählt habt, werft ihr die Leine aus und wartet darauf, dass ein Fisch anbeißt. Passiert dies, müsst ihr die Leine einholen, was jedoch nicht so einfach ist – zu schnell passiert es, dass der Fisch wieder freikommt.

Jetzt habe ich viele Worte über die Nebentätigkeiten in „NIER“ verloren, doch das hat einen einfachen Grund: Immer wieder verliert ihr euch in den Nebentätigkeiten und denkt euch „nur noch eine Mission“ – und dann werden es doch wieder vier oder fünf. Das bedeutet aber keineswegs, dass die Haupthandlung schwachbrünstig ist! Zu Beginn seid ihr noch alleine unterwegs, doch nach wenigen Stunden trefft ihr auf Grimoire Weiss. Wenn ihr nun glaubt, dass Herr Weiss irgendein 08/15 – Abenteurer ist, dann liegt ihr gehörig daneben: Grimoire Weiss ist ein magisches Buch, das durch die Gegend fliegt und sprechen kann. Die Phrasen, die Grimoire manchmal abfeuert, sind nicht selten urkomisch! Besonders ulkig wird es, wenn nach ein paar weiteren Stunden die nur in Unterwäsche gehüllte Kaine dazukommt. Die Dame flucht wie ein Kesselflicker und lässt sich immer wieder auf Wortgefechte mit dem magischen Buch ein. Jedoch ist auch Kaine kein „ganzer Mensch“. Die Dame sieht zwar wie eine kesse Biene aus, doch ist sie zur Hälfte ein Schatten.